Syngenta ist der grösste Pestizid- und der drittgrösste Saatgutkonzern auf der Welt mit Hauptsitz in Basel. Syngenta ist mittlerweile mit 53% am Gesamtumsatz von Schwellenländern beteiligt.
Das Unternehmen entstand am 13.11.2000 aus einer Fusion der Agrarsparten von Novartis und AstraZeneca und hat seither zahlreiche weitere Unternehmen übernommen. Syngenta beschäftigt derzeit über 28’000 Mitarbeitende in etwa 90 Länder.
Syngenta ist verantwortlich für zahlreiche Gesundheits- und Umweltschäden durch Pestizide und Promotor einer hochindustrialisierten Landwirtschaft mit Gentechnik, Monopolisierung des Saatgutes und Patenten auf Pflanzen. Über 20% aller weltweit verkauften Pestizide stammen von Syngenta.
Kritik
Expo Mailand 2015
Hawaii: “Ground Zero” der Gentechnologie
Gewerkschaftsrechte in Pakistan
Syngenta verurteilt für Ermordung von Keno
Ein brasilianisches Gericht hat Syngenta Seeds als verantwortlich an der Ermordnung des Bauern Valmir Mota de Oliveira (bekannt als Keno) erkannt und verurteilt. Ebenso angelastet wird dem Unternehmen den Ermordungsversuch an sabel do Nascimento de Souza. Beide waren Mitglied von Via Campesina und Opfer eines bewaffneten Angriffes im Jahr 2007.
Das Gerichtsurteil gesprochen hat der Richter Pedro Ivo Moreiro des ersten Zivilgerichts von Cascavel. Es wurde am 17.11.2015 publiziert. Das Urteil verlangt, dass das Unternehmen an Keno’s Familie eine Kompensationszahlung für den erlittenen physischen und psychischen Schaden zahlen muss. Der Fall wurde im Jahr 2010 beim Gericht eingereicht. Es ging dabei v.a. um einen Versuch, vom Staat eine Antwort auf die Verantwortung von Syngenta bezüglich der bewaffneten Angriffen zu erhalten.
Syngenta in Paraguay
Paraquat
Public Eye fordert seit Jahren den Produktionsstopp und das Verbot des gemäss FAO–Kriterien hochgiftigen Herbizids „Paraquat“. Die Forderungen werden mitgetragen von Nichtregierungsorganisationen, Gewerkschaften und WissenschaftlerInnen aus der ganzen Welt. Arbeiterinnen und Bauern, die regelmässig mit dem Herbizid Paraquat in Kontakt kommen, haben mit ernsthaften Gesundheitsproblemen zu kämpfen. Die hohe Toxizität von Paraquat, für das kein Gegenmittel existiert, führt immer wieder zu Gesundheitsschäden und Todesfällen. Gemäss einer Überblicksstudie (Paraquat: Unacceptable Health Risks for Users, 01.04.11) ist Syngenta mit dem Verkauf von Paraquat ausserhalb Europas mitverantwortlich für Tausende von Vergiftungsfällen jährlich. Gemäss Kriterien der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) wird das Syngenta–Pestizid Paraquat als hochgefährlich eingestuft. Es ist in der Schweiz und der EU seit langem verboten. Die FAO verlangt den stufenweisen Ausstieg aus der Distribution und Nutzung des Pestizids.
Good Growth Plan
2014 analysierte Public Eye den „Good Growth Plan (PDF, 3.9 MB)“ von Syngenta und stellte fest, dass der Konzern durch selektiv gewählte Ziele und Indikatoren die Hauptprobleme, welche er verursacht, systematisch ausgeblendet. Weitere Themen, zu denen Public Eye arbeitetgearbeitet hat, sind die sog. Terminatortechnologie, die umstrittene Kooperation mit der ETH oder das Syngenta-Engagement bei der Entwicklung von Gentech-Insekten zur Schädlingsbekämpfung.
Public Eye Report: “Mehr Growth als Good”
Geistiges Eigentum auf Saatgut
Ein weiterer Schwerpunkt der Organisation Public Eye-Arbeit ist zudem das geistige Eigentum auf Saatgut; hier stehen immer wieder Syngenta-Patente im Zentrum der Kritik, wie z.Bsp. die Patente auf das Reisgenom, das Patent auf eine Melone aus konventioneller Züchtung oder das Peperoni-Patent.