Guerilla-Aktion entblösst Basler Regierungsrat

Pressemitteilung – Solidaritätsaktion zum offenen Brief: Nicht in unserem Namen, Basel!

Regierungsräte im ÖV

Guerilla-Aktion entblösst Basler Regierungsrat

Als sich Pendler*innen heute Morgen im Tram die müden Augen rieben und genauer auf die Werbetafeln schauten, staunten sie nicht schlecht. Sie erblickten nicht herkömmliche Werbeslogans über Hundefutter, sondern Aussagen verschiedener Basler Regierungsrät*innen. Die Kunstaktion von Ignorance Unlimited greift das Anliegen der Petition «Nicht in unserem Namen, Basel!» auf. Die Petition soll Mitte Oktober überreicht werden, richtet sich an die Regierung des Kantons Basel-Stadt sowie die Parteien im Grossen Rat und setzt sich für ein solidarisches Basel ein.

Die Nutzer*innen des öffentlichen Verkehrs staunten nicht schlecht, als sie am 24. September morgens ins Tram einstiegen. Auf fingierten Werbeflächen blickten ihnen nicht die herkömmlichen Werbeslogans, sondern Aussagen verschiedener Basler Regierungsräte entgegen. Zwar entsprechen alle Zitate wahren Aussagen ebendieser Regierungsräte, gleichzeitig werden aber auch die Auswirkungen des Handelns der Basler Regierung dargestellt. «Alle haben erkannt, wie wichtig das Geschäft ist. Und alle haben es geschafft etwas für sich herauszuholen», teilt etwa Eva Herzog ignorant mit, während sie als Regierungsrätin die Entwicklung einer Steuervermeidung vorantreibt, welche unprivilegierten Menschen weltweit die Zukunft raubt. Regierungsrat Lukas Engelberger hält fest, dass er die Gesundheit als öffentliches Gut bezeichnet, lässt in seinem Handeln aber paradoxerweise jene 200’000 Menschen ausser Acht, die laut UNO jedes Jahr an den Folgen von Pestiziden sterben. Syngenta produziert rund 20% der global verwendeten Pestizide.

Kunstaktion gegen tödliche Ignoranz

«Eine globalisierte Wirtschaft hat globale Konsequenzen und folglich eine Verantwortung, die nicht an den eigenen Ländergrenzen aufhört. Dies ignorieren die einzelnen Mitglieder des Regierungsrats leider meisterhaft», sagt eine Aktivistin zur Kunstaktion und fügt an: «Mit der Vernachlässigung ihrer Verantwortung, klebt das Blut der vielen Pestizidtoten auch an den Händen des Basler Regierungsrates.»

Anlass für die Kunstaktion ist der offene Brief «Nicht in unserem Namen, Basel», der im Vorfeld des diesjährigen «March against Monsanto & Syngenta» lanciert wurde. Der mittlerweile von über 600 Personen unterzeichnete Brief wird der Basler Regierung Mitte Oktober als Petition überreicht. Unter dem Titel «Nicht in unserem Namen, Basel!» werden die Basler Regierung und die Parteien im Grossen Rat etwa dazu aufgefordert, alle Sponsorings und Public-Private Partnerships mit Syngenta zu beenden. Die Regierung soll bei Demonstrationen nicht mehr schützend vor die Konzerne stehen und einen Reparationsfonds für Opfer von Syngenta-Giften ins Leben rufen. «Wir unterstützen die Petition ‚Nicht in unserem Namen, Basel’, weil sie einen Schritt in die richtige Richtung ist. Mit solchen Mitteln wird der Druck auf die Basler Regierung erhöht, ihre Verantwortung für die Rolle der Basler Konzerne in der Welt wahrzunehmen», stellt ein Aktivist klar. «In diesem Sinne hoffen wir sehr, dass die Petitionslancierenden unsere Kunstaktion auch ohne Absprache begrüssen.»

Hinter der Kunstaktion steht die Plattform Ignorance Unlimited, unter deren Namen sich unterschiedliche Aktionsgruppen vereinen, welche die Ignoranz der Stadt Basel anprangern wollen. Diese Aktion steht in keinem Zusammenhang mit früheren Geschehnissen rund um Ignorance Unlimited.