Wohlstand dank globaler Zerstörung.

Die F. Hoffmann-La Roche AG mit Hauptsitz in Basel ist eines der grössten Pharmaunternehmen der Welt.[3] Roche stellt ausserdem Reagenzien und Geräte zur medizinischen Untersuchung her. Aktuell forscht Roche besonders auf den Gebieten Onkologie, Virologie, Neurologie und Transplantationsmedizin.[1]

Roche beschäftigt weltweit über 94.000 Mitarbeiter.[1] Der börsennotierte Konzern erwirtschaftete 2016 einen Umsatz von 50,6 Mrd. Schweizer Franken.[2]

Kritik

Vitamin-Kartell

Roche musste 2001 eine von der EU-Kommission verhängte Strafzahlung in Höhe von 462 Mio. Euro für verbotene Preisabsprachen im Zusammenhang mit Vitaminpräparaten leisten.[41] Darüber hinaus wird Roche vorgeworfen, bereits in den Jahrzehnten zuvor in illegale Preisabsprachen verwickelt gewesen zu sein.[42]

Novartis und Roche testen Medikamente an Babies in Indien

Die indische Uday Foundation hat 2008 aufgedeckt, dass während zweieinhalb Jahren im All India Institute of Medical Sciences in Delhi verschiedene Tests an Babies durchgeführt wurden. Während den Tests sind 49 Babies gestorben. Unter den getesteten Medikamenten waren auch das Bluthochdruck-Produkt Valsartan von Novartis und das Leukämie-Medikament Rituximab von Roche.

Novartis stritt jedoch ab, dass die Kinder wegen der Verabreichung der Medikamente gestorben seien, denn diese Kinder wären bereits sehr krank gewesen. Chandra M. Gulhati, Chefredakteur einer medizinischen Fachzeitschrift, meint jedoch, dass die indischen Kinder als “Versuchskaninchen” für den Westen missbraucht worden seien, da zum Beispiel das Novartis-Medikament zuvor noch nie an Babies verabreicht wurde. Es ist um vieles einfacher, Bewilligungen für Tests in Ländern wie Indien zu bekommen, als in Europa. Aus diesem Grund beginnen die Pharma-Riesen nun vermehrt, ihre Tests in diese Länder auszulagern

Multiwatch: Artikel zum Thema

Bestechungsvorwürfe

2008 erhob die irakische Regierung schwere Vorwürfe gegen ausländische Unternehmen, darunter Roche, denen zufolge dem Irak zu Zeiten der Diktatur unter Saddam Hussein milliardenschwere Schäden durch Bestechung entstanden seien.[43]

Finanzielle Zuwendungen an Ärzte

In dem Buch Korrupte Medizin – Ärzte als Komplizen der Konzerne[44] erhebt der Journalist Hans Weiss Vorwürfe gegen zahlreiche Pharmaunternehmen, darunter Roche, in Bezug auf finanzielle Zuwendungen an Ärzte mit dem Ziel, die Verschreibungspraxis zu beeinflussen.

Vertrieb von CellCept in China

Roche bekam im Jahr 2010 den Negativpreis Public Eye Award in den Kategorien «Swiss» und «People» (Internetwahl) für den Vertrieb des Immunsuppressivums CellCept, das die Abstossung von transplantierten Organen verhindert. Das Medikament wird auch in China vertrieben, bei Roche wusste man jedoch angeblich nichts über die Herkunft transplantierter Organe in China. Ende 2008 hatte der chinesische Vize-Gesundheitsminister zugegeben, dass 90 % der Organe von Exekutierten stammen, denen die Organe nach Vollstreckung der Todesurteile entnommen werden, ohne dass die Häftlinge zu Lebzeiten zugestimmt haben.[45]

Quelle: Rechtohnegrenzen

Zweifel an Richtigkeit der Tamiflu-Studien

Das Cochrane-Institut hat inzwischen starke Zweifel an den Studien angemeldet, die dazu führten, dass Tamiflu von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gegen Vogelgrippe empfohlen wurde, was Roche Milliarden gebracht hat. Laut dem Artikel in der Zeit vom 25. Januar 2012[46] waren die Autoren bei Roche angestellt oder als Berater beschäftigt, und 8 von 10 referenzierten Studien wurden nie veröffentlicht. Unabhängige Studien fanden keine Belege für die Aussagen.

Quelle: Wikipedia

Klinische Versuche

Aufgrund strategischer und finanzieller Überlegungen führen Unternehmen klinische Versuche zunehmend in Entwicklungs- und vor allem in Schwellenländern durch. Dies gilt für alle grossen Unternehmen, auch für schweizerische wie Roche, Novartis und Actelion. Diese «Globalisierung der klinischen Versuche» findet in einem intransparenten Umfeld statt, und geht mit schwerwiegenden ethischen Verstössen einher, wie unsere Recherchen zeigen.

Eine Verlagerung klinischer Versuche in Regionen, in denen der Zugang zur Gesundheitsversorgung nicht gewährleistet und die Regulierung weniger streng ist, führt zu ernsthaften Verletzungen ethischer Standards. Der Bereich der klinischen Versuche ist zudem sehr intransparent: Die Hälfte der klinischen Versuche wird nie publik gemacht; negative Ergebnisse werden verfälscht oder beschönigt. Dieses Fehlen von Transparenz, gefährdet nicht nur die Menschen, die an den Versuchen teilnehmen. Es ist auch nachteilig für die öffentliche Gesundheit in Absatzländern.

  • Aktuell nehmen weltweit mehrere Millionen Menschen an Zehntausenden von klinischen Versuchen teil.
  • Die Pharma-Industrie gibt jährlich 80 bis 90 Milliarden Dollar für klinische Versuche aus, d.h. etwa 60 bis 70% ihrer Forschungs- und Entwicklungsbudgets. 2012 beliefen sich diese Kosten für Roche und Novartis auf 7 bzw. 5.5 Milliarden Dollar.
  • Im April 2013 verzeichneten Roche und Novartis je beinahe 1’000 aktive klinische Versuche.
  • Um Zugang zu neuen Märkten zu erhalten und Kosten niedrig zu halten, haben die Unternehmen ihre klinischen Versuche in Entwicklungs- und Schwellenländer verlagert. In der Hälfte dieser Fälle wird die Durchführung dieser Versuche an Subunternehmen vergeben.
  • Zwischen 1991 und 2005 stieg der Anteil der in Schwellenländern durchgeführten klinischen Versuche von 10% auf 40% an. Er erhöhte sich zwischen 2006 und 2010 weiter, wohingegen der Anteil der in Westeuropa und in den Vereinigten Staaten durchgeführten Tests von 55% auf 38% abnahm.
  • Aufgrund der von der Swissmedic publizierten Daten ist es unmöglich zu wissen, welche klinischen Versuche zur Zulassung eines Medikaments in der Schweiz geführt haben.

Krankheitsbehandlungen: Privileg für Reiche

Heute kommt die Behandlung von Krankheiten keinem Recht für alle, sondern einem Privileg für Reiche gleich. In den vergangenen Jahrzehnten wurden grosse technologische und medizinische Fortschritte erzielt. Wegen fehlenden Zugangs zu Pflege und Medikamenten sterben in armen Ländern jedoch Millionen von Menschen an Krankheiten, die bei uns in der Schweiz behandelt oder gar geheilt werden können. Ein Skandal, an dem auch die Schweizer Pharmaindustrie ihren Anteil hat – und dies mit Billigung der Schweizer Behörden.

  • Fast ein Drittel der Weltbevölkerung hat keinen Zugang zu lebensnotwendigen Medikamenten.
  • Würde der Zugang zu Medikamenten verbessert, könnten laut der UNO jährlich 10 Millionen Menschenleben gerettet werden, 4 Millionen davon in Afrika und Südostasien.
  • Infektionskrankheiten wie AIDS oder Tuberkulose sind in den Ländern des Südens am stärksten verbreitet.
  • 80 % der Todesfälle infolge nicht übertragbarer chronischer Krankheiten wie Krebs oder Diabetes entfallen auf Länder mit niedrigen und mittleren Einkommen.
  • Patente erhöhen die Medikamentenpreise, welche die Mehrheit der Bevölkerung des Südens nicht bezahlen kann.
  • Patente verzögern die Markteinführung günstiger Generika, auf welche die benachteiligten Länder angewiesen sind.
  • Die Länder des Nordens und ihre Pharmafirmen üben konstant Druck aus mit dem Ziel, den Schutz von geistigem Eigentum im Arzneimittelbereich über die internationalen WTO-Standards hinaus zu verstärken.

Quelle: Public Eye